Ein Einblick in den Röstprozess und wie er den Geschmack von Kaffee beeinflusst

Kaffee hat einen ganz besonderen Duft, und zwar in jeder Phase. Wer an Kaffeeduft denkt, dem kommt natürlich der verlockende Duft des frisch gebrühten und heißen Kaffees am Morgen oder das intensive Aroma des Espresso am Nachmittag in den Sinn. Ein herrlicher Duft, dem selten jemand widerstehen kann.

Doch auch der Duft frisch gerösteter Kaffeebohnen ist unvergleichlich in seiner Intensität, Frische und seinem Aroma. Um die Exklusivität einer jeden formvollendeten Kaffeespezialität zu gewährleisten, ist die Kunst des Kaffeeröstens stetig perfektioniert worden. Ausschließlich dann, wenn die Rahmenbedingungen stimmen, entsteht ein Produkt der Extraklasse. Doch man muss es richtig anstellen, denn selbst die besten Kaffeebohnen werden bei falscher Röstung ungenießbar.

Ein edles Traditionshandwerk mit Genussgarantie

Das richtige Rösten von Kaffeebohnen machte das beliebte Getränk zu dem, was es heute ist. Mittlerweile haben bestimmte Kaffeebohnen in den Röstereien eigene Röstprofile. Das bedeutet, dass in jeder Kaffeerösterei der Vorgang des Röstens für die jeweiligen Bohnen personalisiert wurde. Durch stetiges Probieren, Forschen und Verbessern entstanden so die perfekt an die Bohne angepassten Bedingungen.

Als Kaffeemanufaktur sind wir selbstverständlich darauf bedacht, aus der Kaffeepflanze das Beste herauszuholen. Ob es sich nun um Kaffee aus Brasilien, Kaffee aus Indien oder Kaffee aus Afrika handelt, wir sorgen für die perfekte Röstung. Dies wird ermöglicht, indem wir mit Experten auf diesem Gebiet zusammenarbeiten. Das Gefühl für den Kaffee und den gesamten Prozess wird in unserem Partnerbetrieb seit Generationen weitergegeben. In dem kleinen italienischen Familienbetrieb wird mit Erfahrung, Hingabe und Liebe zum Kaffee geröstet.

Die Geschichte des Kaffees reicht weit zurück – Ein geschichtlicher Exkurs

Den ersten Röstkaffee überhaupt und somit die Kaffeerösterei beanspruchen zahlreiche Regionen für sich. Die arabische Halbinsel und auch Äthiopien könnten laut den verschiedenen Legenden der Ursprung des Kaffees sein. Bewiesen ist jedoch nichts davon. Die unterschiedlichen Erzählungen gehen zudem auf unterschiedliche Zeiten zurück.

Erzählungen aus Äthiopien

Während eine der Erzählungen aus Kaffa (im heutigen Äthiopien) stammt und erst im 17. Jahrhundert aufgeschrieben wurde, geht sie angeblich bereits auf das 9. Jahrhundert zurück. Hierbei soll ein Ziegenhirte die roten Früchte der Kaffeebohnen in ein Mönchskloster gebracht haben, nachdem er beobachtete, dass seine Ziegen nach deren Verzehr munterer waren. Die Mönche jedoch warfen die Früchte ungläubig ins Feuer. Nachdem das köstliche Röstaroma jedoch den Raum erfüllte, holten sie diese schnell wieder hinaus und löschten sie mit Wasser ab. Anschließend sollen sie davon gekostet haben.

Eine weitere Legende aus Äthiopien besagt, dass Ureinwohner aus den Kaffeebohnen eine Art Brei zubereiteten, da sie sich mit den vitalisierenden Eigenschaften der Früchte der Kaffeepflanzen auskannten. Zeitangaben hierzu variieren stark.

Die Erzählungen der Araber

Die arabische Geschichte hingegen hat mehr als fünf verschiedene Versionen, welche wohl auf das sechste Jahrhundert zurückgehen sollen. Die verschiedenen Erzählungen beinhalten alle den Sheikh Omar, welcher sich zum Zeitpunkt der Entdeckung in der Wüste befand.

Ob er verbannt wurde, auf Reisen war oder sich in einer Selbstfindungsphase befand, ist in jeder Version anders dargestellt. In jedem Falle entdeckte der hungrige Omar eine Kaffeepflanze und stellte fest, dass die roten Früchte ungenießbar bitter waren. Durch Rösten versuchte der verzweifelte Mann sie genießbar zu machen, doch sie wurden einfach hart. Omar gab nicht auf und versuchte die Kaffeebohnen wieder weichzukochen. Und so soll der erste Röstkaffee entstanden sein, welcher dem Reisenden das Leben rettete.

Faktencheck:

  • Ab dem 15. Jahrhundert kann die Verbreitung der Kaffeerösterei im arabischen Raum belegt werden.
  • Hier wurden die Techniken weiterentwickelt und perfektioniert
  • Schon rund 100 Jahre später kannte man Röstkaffee in Ägypten, Persien, Syrien und auch in der Türkei. Von dort aus eroberte der Kaffee schnell die ganze Welt.

 

Der Einfluss des Röstens auf die Kaffeebohne

Da aller Welt klar war, dass man Kaffee rösten muss, um herrliche Ergebnisse zu erhalten, wurde experimentiert. Heute ist uns bewusst, dass zahlreiche chemische Prozesse in jeder einzelnen Kaffeebohne ablaufen. Es entstehen sogar ganz neue Noten in der Kaffeerösterei. Durch das richtige Rösten können verschiedene Aromen besonders unterstrichen werden.

Dunkle Röstung

Röstet man Kaffee dunkel, ist weniger Säure in ihm enthalten, er schmeckt jedoch bitterer. Diese Prozesse laufen zwischen 195 °c und 105 °c ab. Es kann schon einmal schokoladig nach Kakao schmecken und auch der Koffeingehalt verringert sich.

Mittlere Röstung

Die goldene Mitte bei 205°c bis 220°c ist voller im Geschmack und etwas weniger bitter als sie dunkle Röstung.

Helle Röstung

Die helle Röstung bei 195 °c bis 205 °c unterstreicht hingegen die natürlichen Aromen.

Wichtig ist jedoch immer die Sorte, der Säuregehalt und die Herkunft der Kaffeebohne.

November 13, 2023 — Arne Guttmann